Tabuthema Schönheitsoperation? Wir tun etwas dagegen!

Das Thema Schönheitsoperation wird selten in den Medien angesprochen. Dabei hat sich mittlerweile eine gigantische Industrie daraus entwickelt.

So lag die Zahl der weltweit durchgeführten offiziellen Operationen 2021 bei fast 30,5 Millionen; Spitenreiter waren hier die USA und Brasilien. In Deutschland lag deren Zahl bei 467.951. Etwa 16,8 Prozent aller ästhetisch-plastischen Eingriffe in Deutschland entfielen auf die Fettabsaugung. Insbesondere bei Frauen, die mit etwa 88,3 Prozent der Patientinnen und Patienten die Mehrheit der Operationsfälle ausmachen, stehen die Ober- und Unterlidstraffung, die Brustvergrößerung und die Faltenunterspritzung hoch im Kurs. In Deutschland entscheiden sich vor allem männliche Patienten für Fettabsaugungen, gefolgt von Ober- und Unterlidstraffungen sowie Eingriffen zur Behandlung von Gynäkomastie.

Schönheitsoperationen bergen, wie jeder medizinische Eingriff, potenzielle Risiken und Gefahren. So kam es einer Umfrage im Auftrag der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) aus dem Jahr 2007 zufolge bei mehr als jedem Fünften zu Komplikationen und Nachwirkungen. Bei 15 Prozent der Geschädigten blieben sogar deutliche Narben zurück. Rechnet man die circa 22 % Komplikationen auf die fast 470.000 Operationen in Deutschland hoch, so ergeben sich rund 103.000 verpfuschte Schönheitsoperationen im Jahr allein in Deutschland!

Das Problem an den Zahlen ist, dass sie die Situation nur unzureichend wiedergeben. Es gibt in Deutschland keine zentrale Meldestelle oder Datenbank, die alle missglückten Schönheitsoperationen erfasst. Zudem meiden viele Betroffene den Schritt an die Öffentlichkeit aus Scham oder wissen nicht, wohin sie sich wenden können.

Eine neue Online-Plattform will hier Abhilfe schaffen. Auf der Webseite Beautyopfer.de  können Betroffene Ihre Geschichte mit Anderen teilen und so vor den Gefahren warnen. Jeder Kontakt wird vertraulich behandelt. Auf Wunsch können Sie Ihre Informationen auch anonym übermitteln. Die Angaben werden anschließend sorgfältig geprüft und gegebenenfalls weitere Maßnahmen eingeleitet.