2021: Leichter Anstieg der Bildungsausgaben in Deutschland

Nach vorläufigen Schätzungen haben die öffentlichen Haushalte und die Wirtschaft im Jahr 2021 in Deutschland insgesamt 351,3 Milliarden Euro für Bildung, Forschung und Wissenschaft ausgeben. Das sind nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 17,1 Milliarden Euro oder 5 % mehr als im Vorjahr. Der Anteil der Ausgaben am Bruttoinlandsprodukt (BIP) lag im Jahr 2021 bei 9,8 % und damit auf dem Niveau des Vorjahres. Im Jahr 2019, vor der Coronavirus-Pandemie, lag der Anteil mit 9,5 % noch etwas niedriger.

Das Bildungsbudget der öffentlichen Haushalte und des privaten Sektors belief sich im Jahr 2021 auf 252,9 Mrd. Euro (Anteil am BIP: 7,0 %). Mit 209,0 Milliarden Euro entfiel der größte Teil der Ausgaben auf öffentliche und private Bildungseinrichtungen. Darin enthalten sind Ausgaben für Schulen und schulnahe Bereiche (z.B. Schülerbeförderung) in Höhe von 118,7 Mrd. Euro, für tertiäre Bildungseinrichtungen wie Hochschulen (einschließlich Forschung und Entwicklung) in Höhe von 47,3 Mrd. Euro und für Kindertageseinrichtungen in Höhe von 39,8 Mrd. Euro. Auf weitere bildungsnahe Bereiche wie betriebliche Weiterbildung, Horte, Jugendarbeit und Volkshochschulen entfielen 2021 insgesamt 22,0 Mrd. Euro. Auf Maßnahmen der Bildungsförderung (z.B. BAföG) entfallen 14,8 Mrd. Euro.

Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung von Unternehmen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen stiegen nach der pandemiebedingten Kürzung im Jahr 2020 im Jahr 2021 um 6 % auf insgesamt 92,0 Mrd. Euro (2019: 90,9 Mrd. Euro, 2020: 86,6 Mrd. Euro). Die Mittel für die sonstige Bildungs- und Wissenschaftsinfrastruktur (z. B. Bibliotheken und Museen) betrugen rund 6,4 Mrd. Euro.

Angaben zur Finanzierungsstruktur nach Trägern liegen nur für das Jahr 2020 vor. 66,4 % der Ausgaben für Bildung, Forschung und Wissenschaft wurden in diesem Jahr aus öffentlichen Haushalten finanziert (Bund: 12,9 %, Länder: 39,9 %, Kommunen: 13,7 %). 31,2 % wurden von der Privatwirtschaft (Unternehmen, gemeinnützige Organisationen und private Haushalte) und 2,3 % vom Ausland getragen.